Inklusion – eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung

Der Österreichische Wissenschaftler Wolfgang Mizelli hat 2006 nach einer wissenschaftlichen Untersuchung 12 Grundbedürfnisse von Menschen mit Behinderung formuliert.
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Sehen wir in unser gesellschaftliches Umfeld müssen wir feststellen, dass die Forderung nach Selbstbestimmtheit der Menschen mit einem Handicap meist nicht erfüllt ist.

In Schweden ist man in puncto Inklusion deutlich weiter, in allen gesellschaftlichen Bereichen. So gebe es dort keine Wohngruppen mit mehr als 6 behinderten Menschen mehr und „Werkstätten für Behinderte“, die WfBs, seien ganz abgeschafft worden, so Professor Thomas Meier.

UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2009 (Auszug) verlangt:
(1) Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf 
      Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancen-
      gleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives
     Bildungssystem auf allen Ebenen…
(2) Bei der Verwirklichung dieses Rechts stellen die Vertragsstaaten sicher, dass 
     a) Menschen mit Behinderungen nicht aufgrund von Behinderung vom allgemeinen              Bildungssystem ausgeschlossen werden…
 …
    d) Menschen mit Behinderungen innerhalb des allgemeinen Bildungssystems die 
         notwendige Unterstützung geleistet wird, um ihre erfolgreiche Bildung zu  
         erleichtern
Bundesgesetzblatt Teil 2, Nr.35 veröffentlicht 31.12.2008, Artikel 24 

Aus diesen Forderungen und den formulierten zwölf Grundbedürfnissen (siehe Anhang) ergeben sich viele Fragen und kritische Überlegungen.

Wir rufen alle Interessierten auf, sich an unserer Diskussion zu beteiligen !
- Kann die geforderte Umgestaltung unseres Bildungssystems die Forderung nach
integrativer/inklusiver Bildungschance für Menschen mit Behinderung erfüllen ?
- Wie soll die wichtige Forderung von selbst gewählten Assistent/inn/en, die bei der
Bewältigung des Alltags bzw. des Schulalltags helfen, realisiert werden ?
(In Schweden eine Selbstverständlichkeit)

Ansätze für die Diskussion finden Sie im Anhang
“Selbstbestimmung der Menschen mit Behinderung”
Selbstbestimmtheit der Menschen mit Behinderung

5 Antworten auf Inklusion – eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung

  1. Monika sagt:

    Mich würden die Meinungen der betroffenen Eltern interessieren. Sie haben doch die besten Erfahrungen, welche Unterstützung ihre Kinder, aber auch Sie als Eltern benötigen. Ich kann mir vorstellen, dass die Betreuung dieser Kinder sehr viel Kraft und Zeit beansprucht.

    • Zoey sagt:

      Leider ist der sehr kurze Artikel von wenig Sachkenntnis getrfcbt. Teil 2 des SGB IX enthe4lt „Besondere Regelungen zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen (Schwerbehindertenrecht)“ – vor allem im Arbeitsleben. Geme4df Kapitel 2 Besche4ftigungspflicht ist eine Ausgleichsabgabe sohowl von privaten als auch von Arbeitgebern der f6ffentlichen Hand ab einer Betriebsgrf6dfe von 20 Mitarbeitern zu entrichten, wenn nicht mindestens ffcnf Prozent der Arbeitsple4tze mit schwerbehinderten Mitarbeitern besetzt sind. Das betre4gt je Monat und unbesetztem Pflichtplatz z.B. 260 Euro bei einer Besche4ftigungsquote unter 2 %Ausserdem darf man Grad der Behinderung nicht mit Minderung der Erwerbsfe4higkeit verwechseln. Die Arbeiter/innen in behiindertenwerkste4tten sind meist erwerbsunfe4hig und bekommen keinen Lohn , sondern eine Anteil an den Erlf6sen der Verke4ufe.Behindertenwerkste4tten sind im fcbrigen meist Manufakturen, wo Kleinhandwerklich ohne Kostendeckungszwang gearbeitet wird.

      • RiRi sagt:

        Ich bin kein Fan von psychiatrischer Aufkle4rung. Zementiert sie doch die oft recht eaienchfn dcberzeugungen der klassischen Psychiatrie.Genausowenig bin ich ein Fan der fle4chendeckenden Versorgung von Patienten durch psychiatrische Krisendienste oder sozialpsychiatrische Dienste (hier gab es aktuell auch wenig erfreuliche Vorfe4lle in Berlin). Warum? Weil kein Mensch sich erlauben wfcrde, derart fundamental in das Leben irgendeines Erkrankten, sei es ein Alkoholiker oder ein Herzpatient, einzugreifen: und das dann auch noch he4ufig gegen den Willen des Betroffenen. Warum? Weil hier Menschen auf der Basis e4rztlich-psychiatrischer dcberzeugungen klein geholfen werden. Ihnen wird einfach nichts mehr zugetraut.Aufkle4rung, die lebensgeschichtliche Zusammenhe4nge leugnet, die sich an der Stoffwechselstf6rung festklammert weil sie so eine schf6n einfache Erkle4rung ist (und in Zeiten von Finanzkrise etc. lechzen wir nach eaienchfn Erkle4rungen) und die eigene Fehler ja, auch Psychiatrie kann auch heute noch traumatisieren und auch die heilbringende Psychotherapie macht ihre Fehler nicht wahrhaben will, geht in die falsche Richtung. SO EINE AUFKLc4RUNG WILL ICH ALS BETROFFENE NICHT. Inklusion scheitert, weil es den Betroffenen fcberlassen bleibt, gerade die Vorurteile, die die klassische Psychiatrie bietet, zu entkre4ften. Neben dem, was die Psychiatrie Erkrankung nennt, sind sie auch noch gefordert, ihre Freunde und Angehf6rigen, Arbeitskollegen oder Nachbarn, zu entlasten oder zu fcberzeugen, dass sie durchaus vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft sein kf6nnen.Bei dieser Doppelbelastung erfahren sie keine Hilfe: weder von der klassischen Psychiatrie, noch von psychiatrischen Krisendiensten oder sozialpsychiatrischen Diensten.Warum? Das liegt auf der Hand: diese wfcrden schlicht auf Dauer ihren Arbeitsplatz verlieren.

  2. Thanks a lot for the superior writeup. Incidentally, how could we communicate?

  3. Glynis sagt:

    Ihr eintrag, Inklusion – eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung | Klub 103,5, ist gut geschrieben und aufschlussreiche. Herzlichen Grüßen!

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